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Bunte Berse

Das erste Wohnprojekt in Gröpelingen


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Kurze Geschichte von Verein und Wohnprojekt Bunte Berse


2010

2011




2012



2013


2014



2015


2015


2016

Ein Grundstück wartet auf Häuser mit Bewohnern

Zwei Schritte zurück, 1 Schritt vorwärts:
Der genossenschaftliche Plan scheitert, ein Beschäftigungsträger übernimmt den Bau eines Wohnhauses

Gründung des Vereins „Bunte Berse“
Erweiterung des Bauplatzes bis zur Waltjenstraße
Workshop beim Bauamt für Bebauungsplan mit 3 Häusern

Neuer Investor für das Mietshaus an der Waltjenstraße und
für das Mittelgrundstück

Baubeginn an der Gröpelinger Heerstr.
Baubeginn an der Waltjenstr.
Holzwerkstatt im Schlauchturm

Februar: Einzug an der Waltjenstraße
Mai/Juni Einzug an der Gröpelinger Heerstr.

Der Verein beginnt mit Stadtteilarbeit
Dezember: Die Lebenshilfe kauft das Mittelgrundstück

Herbst: Baubeginn auf dem Mittelgrundstück


Ausführliche Geschichte

Sommer 2010: An der Gröpelinger Heerstr. gegenüber dem leerstehenden Opelhaus Burr liegt im Sanierungsgebiet eine große Brache bis zur Waltjenstraße, die von de Bersestraße begrenzt wird und für gemeinschaftliches Wohnen vorgesehen ist.

Die Genossenschaft Bauen und Leben erhält von Immobilien Bremen eine Option auf die vordere Hälfte des Grundstücks zur Erstellung eines Wohnprojektes, dessen Bau in den Händen der WaBeQ als Beschäftigungsträger liegen soll. Erste Pläne entstehen. Laut Bebauungsplan werden ein Vorderhaus an der Gröpelinger Heerstr. und ein Haus im Gelände dahinter projektiert.

Im August 2010 wird auf dem Grundstück ein von den Kindern des mobilen Ateliers von Kultur vor Ort bemalter Bauwagen als Informationscenter auf dem Grundstück plaziert. Mitglieder von Bauen und Leben und ein Mitarbeiter der WaBeQ begründen eine Gruppe zukünftiger Bewohner und beginnen mit der Öffentlichkeitsarbeit.

Im Sommer 2011 scheitert das genossenschaftliche Wohnprojekt an Finanzierungsproblemen. Die im Verlauf des Jahres gebildete Gruppe zukünftiger Bewohner macht sich selbständig. Im Winter 2011 beschließt die WaBeQ, den Bau und die Belegung des Vorderhauses an der Gröpelinger Heerstr. selbst zu übernehmen.

Im Januar 2012 bietet Immobilien Bremen der Gruppe künftiger Bewohner des Wohnprojektes den hinteren Teil des Grundstückes zur Waltjenstr. hin an. Die Gruppe beginnt mit der Suche nach einem Investor.

Im März 2012 gründet die Bewohnergruppe den Verein „Bunte Berse – Komşu (türk.= Nachbar) e.V.“, um gegenüber potentiellen Investoren als Verhandlungspartner auftreten zu können und um den Zielen der Bewohnergruppe, ein soziales, integratives, buntes Zusammenleben im Wohnprojekt mit Ausstrahlung in den Stadtteil einen festen Rahmen zu geben. Dafür wird auch ein Gemeinschaftsraum geplant, in dem Bewohner- und Stadtteilaktivitäten stattfinden sollen. Leider fördert die Stadt Nachbarschaftscafés oder Gemeinschaftsräume in Wohnprojekten nicht. Daher sucht der Verein Fördermitglieder zur Finanzierung der Miete des Gemeinschaftsraums.

Ein erster Investor wird gefunden und beim Bauamt findet ein Workshop mit den 3 Partnern auf dem Gelände (WaBeQ, Verein und Bauen & Leben e.G.) statt, der einen Rahmenplan für die Bebauung erarbeitet. Mit Planungen für die Gebäude wird begonnen.

Um das Wohnprojekt an der Waltjenstr. als Zusammenschluss von Menschen verschiedenster Herkunft und unterschiedlichster sozialer Lage möglich zu machen, wollte der Verein  als Gesamtmieter auftreten. Diese Konstruktion akzeptierte die finanzierende Bank nicht, für den Investor war sozialer Wohnungsbau nicht möglich und der erste Versuch scheitert im Herbst 2012. Die Suche nach neuen Investoren gestaltet sich schwierig.

In der 2. Hälfte des Jahres 2012 kauft die WaBeQ das marode Eckhaus an der Bersestr., um eine geschlossene Häuserfront mit Gewerbe und Wohnungen an der Gröpelinger Heerstr. bauen zu können.
Im Februar 2013 lernen sich auf Initiative der WaBeQ ein neuer Investor und der Verein kennen. Nach Vorgesprächen wird ein Kooperationsvertrag geschlossen, in dem sich der Investor bereit erklärt, für den Verein zu bauen und Rechte und Pflichten der Vertragsparteien festgelegt werden.

Im Sommer 2013 findet sich auch ein Investor für das Mittelgrundstück.

Im Spätsommer 2013 beginnt das Leben auf der Baustelle: Die WaBeQ lässt das marode Eckhaus abreißen und beginnt im November mit dem Bau des Hauses an der Gröpelinger Heerstr. Seit April 2014 bildet sich eine Bewohnergruppe für das WaBeQ-Haus, in der sich Mietinteressenten vorab kennenlernen und ihre Bedürfnisse für gemeinschaftliches Wohnen diskutieren.

Im März 2014 beginnt der Bau des Hauses an der Waltjenstraße.

September 2014 steht der Rohbau an der Waltjenstr. und der Verein feiert zusammen mit seinem Investor das Richtfest, der Bau des WaBeQ-Hauses hat das Staffelgeschoss im 4. Stock erreicht und der Investor für das Mittelgrundstück erwartet täglich die Baugenehmigung.

Mit dem Einzug seiner Holzwerkstatt in das Kreativprojekt im Schlauchturm der alten Feuerwache (Sept. 2014) ist das erste Projekt des Vereins für den Stadtteil gestartet. Insgesamt entstehen in zentraler Lage in Gröpelingen mehr als 60 Wohnungen, davon 2/3 geförderter Wohnungsbau.

Im Februar 2015 wird das Haus an der Waltjenstraße bezogen. Wenig später spaltet sich der Verein: Weil eine Mehrheit der Bewohner an der Waltjenstraße Angst hat, den Gemeinschaftsraum nicht finanzieren zu können, wird dieser gekündigt und als Wohnung vermietet. Gleichzeitig damit werden die Zielsetzung, mit der Bewohnerschaft und unter Zuhilfenahme des Gemeinschaftsraums soziale Projekte im Stadtteil Gröpelingen zu initiieren, von dieser Gruppe beendet und der Kooperationsvertrag mit dem Investor gekündigt. Die Mehrheit der Bewohner in diesen Häusern verlässt den Verein und zieht sich ins Privatleben zurück.

Das Haus der WaBeQ an der Gröpelinger Heerstraße wird ab Mai 2015 bezogen und der weiterhin bestehende Verein nimmt die Arbeit im Stadtteil auf: Die Werkstatt im Schlauchturm bietet Möglichkeiten zur Selbsthilfe bei Möbelbau und Reparaturen an. Außerdem entwickelt sich eine Zusammenarbeit mit dem Kinderatelier von Kultur vor Ort e.V., wodurch die jungen Teilnehmer*innen der Kunstwerkstatt die Möglichkeit bekommen, ihre Vorstellungen auch als Holzobjekt umzusetzen. Ebenso ergeben sich Kooperationen  mit dem Stiftungsdorf und der Gemüsewerft.

Außerdem bietet der Verein dem Übergangswohnheim eine Zusammenarbeit an, und es entwickelt sich ein fruchtbarer Kontakt zu einer Gruppe junger Flüchtlinge aus Eritrea. Der Verein bietet Unterstützung beim Deutschlernen, Freizeitgestaltung in der Holzwerkstatt und Hilfe beim Umgang mit Ämtern und Behörden an. Seine Mitglieder bemühen sich erfolgreich, Ausbildungsplätze für die jungen Männer zu finden und helfen bei der Einrichtung eigener Wohnungen.

Im Winter 2015/16 tritt der bisherige Besitzer des Mittelgrundstücks von seinen Absichten zurück und reicht den Bauplatz an die Lebenshilfe weiter, die dort ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung, kleine Wohnungen und eine Kindertagesstätte errichten will. Der Bau beginnt im Herbst 2016.

Im Dezember 2016 benennt sich der Verein um und setzt ab diesem Zeitpunkt  unter dem Namen „Bunte Berse e.V.“ seine Arbeit fort.


Vereinszweck

§  2 Zweck des Vereins

 1.    Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.
Zweck des Vereins ist die Jugendhilfe und die Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe.

 2.    Bei der Verwirklichung seiner Zwecke macht der Verein sich zur Aufgabe,

a)    das inklusive und gewaltfreie Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung, erwerbstätig und erwerbslos, unterschiedlicher Nationalität, mit und ohne Migrationshintergrund, unterschiedlicher sozialer Lage, von Flüchtlingen und Betreutem Wohnen, von Jung und Alt zu initiieren, zu gestalten und zu gewährleisten und damit auch der sozialen Entmischung im Stadtteil Gröpelingen entgegenzuwirken.
b)    die beruflichen, sozialen, sportlichen und kulturellen Interessen der Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, unabhängig von ihrer Nationalität, ihrer Religion und ihrem Kulturkreis zu berücksichtigen.
c)    zum Verständnis zwischen Menschen ausländischer Herkunft und deutscher Bevölkerung sowie zum gegenseitigen Verständnis für kulturelle Werte und Vorstellungen verschiedener Völker beizutragen.

 3.    Zur Verwirklichung seiner Zwecke wird der Verein

a)    mit staatlichen Stellen und privaten Organisationen zusammenarbeiten.

b)    Veranstaltungen durchführen, in denen die Fragestellungen, Probleme und Themen der genannten Menschen aufgegriffen werden.

c)    In Zusammenarbeit mit Initiativen und Institutionen des Stadtteils  Bildungs- und Lernangebote für einzelne Menschen und Gruppen aus Wohnprojekt und Stadtteil initiieren und durchführen.

d)    mit seiner Kreativ- und Selbsthilfe-Holzwerkstatt im Schlauchturm von „Stiftungsdorf Gröpelingen“ (ehemalige Feuerwache) Angebote für Bewohner des Stiftungsdorfes und für Menschen aus dem Stadtteil entwickeln.

e)    sich dafür einsetzen, dass als Treffpunkt für  Jugendliche und Kinder auf dem Grundstück des Bunten Berse-Quartiers ein Hofgarten angelegt wird.

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